Warren | Datum: Mittwoch, 2013-12-18, 6:24 AM | Nachricht # 1 |
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| Der Begriff Todsünden mutet zwar extrem an ist aber gerechtfertigt, da sie bares Geld kosten und vermeidbare Fehler sind. Ihr Ursprung liegt im Ego, in Emotionen und falscher Wahrnehmung der Realität.
Falsche Gier: Gier ist der Motor der Finanzwelt, keine Frage, und keiner investiert aus Jux und Tollerei. Das Problem beginnt, wenn die Gier den Geist vernebelt und die Vernunft flöten geht. Die höchste Rendite gibt es niemals umsonst und alles hat seinen Preis. Gier hat oft den Nebeneffekt diesen Fakt vergessen zu lassen und lässt viele blind werden für Warnsignale und Chancen. Das schnelle Geld hat immer einen Haken. Immer.
Ungeduld: Gut Ding will Weile haben und dasselbe gilt in der Regel auch bei Investitionen. Wer zu schnell verkauft oder kauft, fährt unnötige Verluste ein oder verschenkt potentielle Gewinne. Es gibt immer einen rechten Zeitpunkt für alles und diesen möglichst exakt zu treffen ist die Kunst. Gewinne sollte man laufen lassen und nicht ungeduldig verkaufen, um schnell die Gewinne in seine Tasche abzugreifen.
Selbstüberschätzung: Es ist ein zweischneidiges Schwert das Ego, auf der einen Seite der Mut zum kalkulierten Risiko, so es so etwas gibt und auf der anderen Seite darf es nicht zu sehr aufgeblasen werden. Die ersten Erfolge stellen sich ein, die ersten Investitionen rentieren sich und *puff* man denkt man hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen. Die Gefahr hierbei liegt darin die Regeln über den Haufen zu werfen und plötzlich an einen guten Riecher entgegen aller Regeln zu glauben. Schuster bleib bei deinen Leisten heißt hier die Devise. Erfolge dürfen einen Investor nicht übermütig werden und alle Regeln über Bord werfen lassen nur weil er sich nun für einen Experten hält. Erfolge bestätigen den Erfolg der Regeln und der sogenannte „gute Riecher“ ist diesem Regelwerk zu verdanken und oft keinem „guten Gefühl“.
Angst: Angst ist immer ein schlimmer ein schlechter Ratgeber, da er den Geist tötet und das Gehirn blockiert. Investieren bedeutet Risiko und damit eine Mixtur aus Gewinnen und Verlusten. Das einzige was zählt ist, dass unter dem Strich ein Plus herauskommt. Jemand der bei den ersten Anzeichen von Sturm und bei fallenden Kursen sofort das Depot leerräumt wird kaum Erfolg an der Börse haben. Angst kann dazu führen, dass Positionen zu früh und schnell glattgestellt werden mit dem Effekt, dass die geringen Gewinne durch die Gebühren und Verluste aufgefressen werden. Solche eher ängstlichen, risikoaverse Charaktere wären mit Investitionen in Festgeld am aesten beraten. Denn je höher das Risiko desto höher auch die möglichen Gewinne und Schwankungen.
Engstirnigkeit: Wer sich zu sehr auf ein Gebiet spezialisiert und nicht links und rechts von sich sieht, der vergibt Chancen und potentielle Gewinne am Markt. Ebenso muss man immer offen sein für Neues. Auch als Spezialist muss man immer Alternativen im Hinterkopf haben für den Fall dass, eine Flaute im eigenen Spezialgebiet herrscht.
Sturheit: Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Stur wie ein Esel“ zu sein. In diesem Falle bezieht sich die Sturheit darauf, Investoren Verluste nicht wahrhaben wollen und frisches Kapital in der Hoffnung auf bessere Zeiten in eine Verlustposition zuschießen um sich spekulative Kursgewinne davon zu versprechen. Das Ziel sollte eine Art von Cost-Average-Effekt sein wobei das Resultat oft nur noch kostspieligere Verluste sind. Stur an Verlustpositionen festzuhalten ist in der Regel die falsche und das „Restgeld“ wäre wo anders sicher besser aufgehoben.
Den Kopf in den Sand stecken: Eine weitere Variante ist die Vogel-Strauß-Politik bei Verlusten. Einfach das Geld den Bach runterfließen lassen in der Hoffnung die Kurse würden sich irgendwann erholen und der Turnaround in das Plus würde kommen. Langfristig gesehen kann dies stimmen, aber nur kaum bei hochspekulativen Investitionen. Besser Arm ab, als Kopf ab. Besser ist es sich eine persönliche Stop-Marke zu setzen und dann zu verkaufen und beim Turnaround wieder einzusteigen, als den Kursverfall mitzumachen, falls der Turnaround kommen sollte.
Betriebsblindheit: Irgendwann schleicht sich bei jeder Tätigkeit eine gewisse Routine ein und die Arbeit geht einem wie von alleine von der Hand. An und für sich gut, solange man sich bewusst ist, das dies gerade passiert. Problematisch wird es, wenn Anleger aus Routine automatisch die positiven Indikatoren bemerken, welche sie in ihrer Entscheidung bestärken , aber zugleich die negativen Indikatoren zu übersehen beginnen. Der Wert steigt, also setzt man eine Take-Profit-Marke und beobachtet nicht weiter, da alles im grünen Bereich scheint. Zwei Perioden später der Schock, warum hat man die Position nicht weiter beobachtet und die Warnsignale übersehen?
Unreflektierte Schnäppchenjagd: Manchmal scheint man Schnäppchen zu erkennen, die Aktien eines Unternehmens sind im Keller und der „Ausverkauf“ beginnt. Der Investor hat einen Stapel billiger Aktien erworben. Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral in Form einer bösen Überraschung. Billig waren die Aktien, aber dennoch haben sie ihren Preis in Form eines insolventen Schrottunternehmens. Oft stecken hinter billigen Schnäppchen am Aktienmarkt fundamentale Hintergründe warum so ein Kursverfall stattfand, welcher ein Unternehmen zum Schnäppchen werden ließ. Wer demnach bei Schnäppchen an der Börse blind zugreift, riskiert demnach ein blaues Auge.
Falsche Hoffnung: Die Hoffnung stirbt zuletzt und die Verluste werden erst schlagend wenn die „Verlust“-Aktien abgestoßen wurden. Also denken sich viele Investoren, solange er oder sie nicht abstoße wären es nur Buchverluste und keine realen Geldverluste. Das Resultat ist wie eine Schiabfahrt. Es geht immer nur den Berg runter und runter. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ein rechtzeitiger Ausstieg wandelt die Buchverluste zwar sofort in reale Geldverluste um, mit dem Vorteil, dass sie überschaubar bleiben.
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